Dienstag, 6. Mai 2014

Kinder - Jürgen Seibold

Jürgen Seibold - Kinder

Inhalt: (Klappentext, Amazon)
Annette und Rainer Pietsch leben mit ihren drei Kindern in der Nähe von Stuttgart. Sie sind glücklich verheiratet und mit ihrem Alltag mehr als zufrieden. Doch als nach den Sommerferien ein neues Schuljahr anfängt, beginnen die Kinder sich zu verändern. Der Familienfrieden wird bald vom immer aggressiveren Auftreten der Kinder erschüttert, und als schließlich ein Mitschüler unter seltsamen Umständen ums Leben kommt, beschleicht die Eltern ein schlimmer Verdacht ... Annette und Rainer Pietsch leben mit ihren drei Kindern in der Nähe von Stuttgart. Als nach den Sommerferien ein neues Schuljahr beginnt, richtet sich die Familie wieder im Alltag ein. Doch nach einigen Wochen beginnen sich die Kinder zu verändern. Sarah wird zunehmend abweisend, und auch Michael und Lukas entwickeln merkwürdige Verhaltensweisen. Der Familienfriede wird immer mehr von dem aggressiven Auftreten der Kinder erschüttert. Haben die Veränderungen etwas mit den beiden neuen Lehrern, Rosemarie und Franz Moeller, und deren ziemlich unkonventionellen pädagogischen Methoden zu tun? Als schließlich ein Mitschüler unter seltsamen Umständen ums Leben kommt, beschleicht die Eltern ein schlimmer Verdacht.

Klingt soweit nach einem spannenden Thriller - vor allem weil nicht klar ist was es mit den Lehrern auf sich hat und man vor allem etwas gruselig, mystisches erwartet. Auch das Cover verspricht gutes! 

Das Buch hat wenige Kapitel, diese sind aber in leicht lesbare kleinere Abschnitte unterteilt. Auch der Schreibstil ist einfach und flüssig und die Seiten fliegen am Anfang nur so dahin. 

Das Buch beginnt auch richtig gut. Erzählt aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Protagonisten bekommt man schnell einen Eindruck über den jeweiligen Charakter. Auch der Stimmungswechsel in der Hauptfamilie Pietsch wird realistisch und mitfühlend erzählt. Vor allem die später einsetzende Hilflosigkeit scheinbar allein gegen alle zu kämpfen (erinnert ein bisschen an die Geschehnisse aus "Die Welle"). In erster Linie möchte man wissen was genau sich in den Unterrichtsräumen abspielt und was die Kids dazu bringt dem Lehrerehepaar Moeller blind und treu zu folgen. (und nicht nur die) Diese Frage bleibt leider offen und man erfährt so gut wie gar nichts. Zwischenzeitlich habe ich  mich sogar gefragt WAS diese Moellers eigentlich sind. Menschen, Vampire, Untote, haben sie hypnotische Fähigkeiten?! War doch alles ziemlich strange und ab etwa der Hälfte driftet das Roman ins gänzlich unrealistische ab. 
Natürlich ist es - um wieder auf "Die Welle" zu kommen - relativ leicht Menschen zu manipulieren und Außenseiter gänzlich auszugrenzen. So kommt es das der brave Familienvater plötzlich auch zum stadtbekannten, vermeintlichen, Kinderschänder wird. 
Aber zu 95% geht es im Buch um die Verhaltensänderungen der Kinder und nicht um die Lehrer Moeller.

Die Einblicke in den Hintergrund vom Verhalten der Moellers, die zwischen den einzelnen Kapiteln immer mal kurz angeschnitten werden, hätte man auch getrost weglassen können.

Der absolute Abschuss ist ja das Ende bzw. die finale Endszene. Ich möchte hier nun aber auch nicht zu viel verraten - aber das ist die absolute Enttäuschung und am Ende steht man da und fragt sich ob das nun wirklich alles gewesen sein soll. 

Ich hatte den Eindruck, dass Jürgen Seibold auf der einen Seite zuviel auf einmal in ein Buch packen wollte, dann aber auf Schluss zu irgendwie möglichst schnell zum Schluss kommen wollte.

Meine Hoffnung hier einen spannenden Mystery-Thriller in den Händen zu halten wurde leider nicht erfüllt.

Von mir daher nur 2,5 von 5 Sternen. 

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