Montag, 1. August 2016

Cooper - Eberhard Rathgeb

Eberhard Rathgeb - Cooper


Es ist ein Tag wie jeder andere. Eine junge Familie fährt in das neue kleine Wochenendhaus auf dem Land. Doch wer ist dieser böse, abweisende Junge an der einsamen Tankstelle? Was geschieht der Mutter, Lisa, als sie plötzlich den schweren schwarzen Schatten im Rücken spürt, allein im Haus? Was wird aus ihrem Mann Jakob und den beiden Töchtern, als die helle, freundliche Welt auf einmal ins Schreckliche kippt? Der schlimmste Angriff des Schicksals steht ihnen noch bevor. Mit sparsamsten Mitteln und größter Intensität erzählt Rathgeb von der tiefen Unsicherheit, die in jedem Leben ist und auf die Angst nicht die einzige Antwort sein muss. Wenn Lisa weiterleben will, muss sie eine andere finden.

Meine Meinung:
Aufgrund dieser Beschreibung habe ich mich beworben um das Buch bei vorablesen.de zu gewinnen. Vielen Dank an dieser Stelle hierfür, dass das geklappt hat.
Leider habe ich mir etwas völlig anderes unter diesem Roman vorgestellt. Ich habe eine mysteriöse, gruselige und nebelige Geschichte erwartet. Eine Familie kauft ein Ferienhaus für die Wochenenden und eine einsame, verlassene Tankstelle liegt auf dem Weg. Dabei geht es hier im Buch um viel mehr als "nur" eine böse Gestalt. Melancholisch und noch bedrohlicher als es wohl jeder Bösewicht sein kann kommt das Grauen hier langsam zum Vorschein. Es ist eine düstere Familiengeschichte, die dramatischer nicht verlaufen kann. 
Leider hatte ich meine Probleme dem Schreibstil zu folgen, ich habe mich immer wieder an einen Schulaufsatz erinnert gefühlt. Als Leser ist man nur Zuschauer von außen, als wenn man ein Drehbuch oder eine Situationsbeschreibung liest. Dementsprechend konnte ich auch keinen Zugang zu der Familie finden - vor allem nicht zur Mutter die doch allem Anschein nach im Mittelpunkt zu stehen scheint. Die bedrückende Stimmung die ab einem gewissen Punkt herrscht geht auf den Leser über, auch wenn man nie so richtig erfährt was nun wirklich passiert ist. 

Ich dachte, dass der rätselhafte Junge und die Katze die kurz auftauchen näher erläutert werden, eine wichtigere Rolle einnehmen. So weiß ich nun nicht einmal ob diese Figuren wirklich existierten oder nur Einbildung waren.

Leider ist das Buch für mich eine absolute Enttäuschung. Die Idee an sich war gut und natürlich bleibt ein Klos im Hals zurück. Aber tatsächlich überwiegt bei mir die Enttäuschung, vielleicht auch weil ich einen spannenden Thriller oder ähnliches erwartet hatte und kein melancholisches Familien-Drama. Auch wenn es aus der Masse der aktuell auf dem Markt erhältlichen Bücher heraus sticht. Ob es einem gefällt oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke hier werden sich die Geister scheiden, entweder man mag das Buch - oder eben nicht. Einen Mittelweg wird es eher nicht geben.

Ich kann leider nur 1 von 5 Sternen vergeben. 
(PS: 17,00 Euro finde ich doch tatsächlich stark überteuert für dieses Werk!)
(Hanser Verlag; 2016; 144 Seiten)

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