Donnerstag, 17. November 2016

Alles schläft, einer wacht - Katrin Rodeit

Katrin Rodeit - Alles schläft, einer wacht

Inhalt (Gmeiner Verlag):
VON DEN TOTEN AUFERSTANDEN?  »Sie ist tot. Aber ich habe sie gesehen. Hier in Ulm auf dem Weihnachtsmarkt.« Tobias Kohler ist auf der Suche nach seiner Frau. Sie ist bei einem Tauchunfall ums Leben gekommen, aber er schwört Stein und Bein, dass er sie in Ulm auf dem Weihnachtsmarkt gesehen hat. Niemand möchte ihm helfen, denn er meinte schon zu oft, sie irgendwo gesehen zu haben … Privatdetektivin Jule Flemming will dem verzweifelten Mann helfen, doch die vermeintliche Ehefrau ist wie vom Erdboden verschluckt.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis aller auftauchenden Charaktere und eine kleine Information dazu. 

Die Hauptrolle Jule Flemming erzählt in der Ich-Form die Geschichte. Aber es gibt auch zwei weitere Erzählstränge; ohne zu viel zu verraten kann ich nur sagen es handelt sich um eine Frau und einen Mann die ebenfalls eine tragende Rolle in dem Fall spielen.

Wir lernen Jule kennen und erfahren in kurzen Absätzen, dass vor nicht allzulanger Zeit etwas schlimmes passiert sein muss, was sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Sie hat sich komplett aus dem Leben zurückgezogen und nichts und niemanden an sich heran gelassen. Im weitern Verlauf des Buches wird immer wieder auf diese Vergangenheit angespielt, auch das es mehrere Bücher davor gegeben haben muss. Es ist aber absolut nicht nötig dieses vorher zu lesen, da alle auftauchenden Personen auch hier noch einmal kurz vorgestellt werden und man ein gutes Bild von ihnen bekommt. 

Die Geschichte kommt also ins Rollen als Herr Kohler glaubt seine tote Frau in Ulm gesehen zu haben. Er lässt sich davon nicht abbringen und Jule erkennt, dass der trauernde verzweifelte Mann ebenso eine dunkle und aggressive Seite hat. Dennoch glaubt sie ihm denn bei ihren Recherchen über Silvia Kohler stößt sie auf allerlei Ungereimtheiten. Stur wie sie ist lässt sie sich auch von niemandem davon abbringen. Auch nicht von Mark - einem ehemaligen Polizeikollegen. Hier kommt nun wieder mein großer Kritikpunkt: Warum muss denn in jedem spannenden Krimi eine sexuelle Liebelei vorkommen. Es interessiert mich nicht im geringsten was die beiden sich ins Ohr flöten. Natürlich bringt einem das die Figur aber auch näher und man kann hinter die Fasade der Ermittlerin blicken. 

Als Leser wird man durch den flüssigen und einfachen Schreibstil direkt in die Geschichte gesogen. Spannend bekommt man das Spiel gegen die Zeit mit und man spürt förmlich wie Jule der ganzen Geschichte immer tiefer auf den Grund kommt. Natürlich nicht ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. 

Ich persönlich habe so ab ca. der Hälfte des Buch "leider" geahnt wie alles zusammenhängt und wer welche Rolle spielt. Dennoch bleibt die Geschichte weiterhin spannend und man sieht wie sich das Netz immer weiter verwebt und am Ende ein großes Ganzes bildet.


Abziehen muss ich nur etwas für die Liebelei im Buch - auch wenn es mich natürlich für Jule freut das sie sich wohl endlich öffnen kann. Die Dialoge sind witzig, man fühlt mit den Charakteren und die weihnachtliche Stimmung die Katrin Rodeit verbreiten will kommt bei mir als Leser an, 

Daher vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

(Gmeiner Verlag, 2016, 320 Seiten)

Danke an den Gmeiner Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplares! 


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