Mittwoch, 8. März 2017

A Cure for Wellness

The Cure for Wellness (von Gore Verbinski, Laufzeit 146 Minuten, FSK16)
u.a. mit Dane DeHaan, Jason Isaacs, Mia Goth, Celia Imrie

Inhalt (kinos-hof.de)
Ein junger, ehrgeiziger Manager wird beauftragt, den Vorstandsvorsitzenden der Firma von einem idyllischen aber mysteriösen "Wellness-Center" zurückzuholen, das sich an einem abgelegenen Ort in den Schweizer Alpen befindet. Schon bald vermutet er, dass die wundersamen Anwendungen des Spas nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Als er beginnt, die erschreckenden Geheimnisse aufzudecken, wird sein Verstand auf eine harte Probe gestellt: bei ihm wird die gleiche seltsame Krankheit diagnostiziert, die alle anderen nach Heilung verlangenden Gäste dort festhält.

Meine Meinung:
Quelle: moviepilot.de
Was für ein bedrückender, bewegender und ausschweifender Streifen. 146 Spielminuten ziehen an einem vorbei, ohne dass man den Eindruck hat das der Film sich in die Länge zieht.

Der Film beginnt direkt dramatisch und man steigt ein in das Firmenleben eines Börsenunternehmens in dem es um den reinen Profit geht und auf Menschlichkeit wenig Rücksicht genommen werden kenn. Das spürt auch der junge Lockart der einen ehmaligen Mitarbeiter aus seinem „Erholungsurlaub“ in der Schweiz zurückholen soll.
Es sind vor allem die mächtigen Bilder die einen beeindrucken, schon während Lockart zum Berg und dem Wellness-Center fährt. Alles scheint idyllisch, die Menschen dort in dieser Heilanstalt scheinen mit sich und ihrem Körper ins reine zu entkommen und zu entschleunigen.

Im Lauf der Geschichte ist es schwer zwischen Realität und Traum zu unterscheiden, was es im gesamten für mich etwas schwer macht den Film zu 100% zu begreifen. Aber das ist wohl auch das Ziel, das man nach dem Kinobesuch rätselt und nachdenkt – auch über sich selbst, sein Leben und über die eigene Reinheit im Körper.
Der Film hat weder JumpScares und nur einige wenige schauderhaften Szenen – welche aber dafür detailliert und realistisch gezeigt werden. Und dennoch sitzt man über 2 Stunden ängstlich und voller Adrenalin im Kinosessel.
Eines ist ebenfalls klar: Du kannst der Anstalt nicht mehr entkommen wenn du einmal drin bist. Die Bewohner im Dorf stehen dem „Berg“ und seinen Bewohnern skeptisch gegenüber und in einer kurzen Szene in einem Dorfwirtshaus (welche absolut lächerlich und unrealistisch wirkt, und der Dialekt erst gar! Grusel!) wandelt sich die Skepsis eher in Ehrfurcht vor dem Doktor.

Im Mittelpunkt des Filmes steht ganz klar das Wasser. Klar, rein und spiegelnd. Und reinigend, selbstverständlich. Doch tauchen auch hin und wieder im Wasser lebende Kreaturen auf.

Und so ganz neben dieser Story lauert im Keller der Anstalt noch etwas ganz anderes, das tiefe Geheimnis des Anstaltleiters Dr. Volmer, der einen perfiden Plan verfolgt. Entstanden aus einer 200 Jahre alten Legende um den ehemaligen Burgherren.
Der Film ist ein Mystery-Thriller und Drama, aber auch ein wenig Grusel-Horror. Er lässt sich schwer in ein Genre schieben.  

Lockart erinnert mich ein wenig an den jungen Leonardo DiCaprio, ein wenig kann man den Film vielleicht sogar mit Shutter Island vergleichen – auch wenn der Hintergrund natürlich ein völlig anderer ist.
Allgemein sind die Schauspieler allesamt – mit Ausnahme des Schweizer Dialekt-Polizisten  - überzeugend und der Soundtrack rundet den Film hervorragend ab.

Aus dem Kino geht man mit einem beklemmenden Gefühl, ein wenig „häää?“ schwingt mit und man versucht das Gesehenen zu verarbeiten und zu verstehen. Und doch weiß man, dass man soeben einen grandiosen Film gesehen hat.


Von mir gibt es 8 von 10 Punkten. Seit langem habe ich mich im Kino mal wieder richtig gut "unterhalten" gefühlt und habe keine Minute bereut. 

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