Montag, 15. Mai 2017

Selbsanft - Isabel Morf

Isabel Morf - Selbsanft

Inhalt: 
Gleich zwei rätselhafte Todesfälle halten Kriminalkommissar Melchior und den Züricher Kriminalbeamten Beat Streiff auf Trab. Erst taucht in einem abgelegenen Tal die Leiche eines Mannes mit Alkohol und Schlafmittel im Blut auf und drei Tage später wird eine Ärztin tot in ihrem Haus aufgefunden. Todesursache: Pilzvergiftung. Waren es Unfälle? Suizid? Oder gar Mord? Und was haben die beiden Toten miteinander zu tun? Eine Spur führt die beiden Ermittler weit in die Vergangenheit.

Meine Meinung:
Quelle: Gmeiner-Verlag.de
Das Buch startet ohne größere Umschweife direkt mit dem ersten Todesfall im Tal - gefunden wird die Leiche (wie sollte es anders auch sein) von der Lebensgefährtin Valerie eines Kriminalpolizisten (Beat), die einige Tage Urlaub bei Freunden (ebenfalls Ermittler) macht. Ihr Mann allerdings ist aktuell nicht im Dienst sondern kämpft mit seinen eigenen Dämonen und nimmt sich eine einsame Auszeit fernab von Beruf und jeglichem sozialem Leben. Dieser Handlungsstrang nimmt eine große Rolle im Buch ein ohne aber dabei störend zu wirken. 

Melchior nimmt sich dem Fall an und beginnt zu Ermitteln um herauszufinden ob es sich um einen Suizid, Unfall oder gar Mord handelte. Als die zweite Leiche gefunden wird - welche auch noch in Zusammenhang mit dem ersten Todesopfer gebracht werden kann - verdichten sich die Befürchtungen, dass in der beschaulichen Bergwelt ein Mörder sein Unwesen treibt und seine Arbeit noch nicht beendet hat. Denn warum gerade eine Ärztin eine Pilzvergiftung nicht erkennt ist keinem schlüssig.

Denn je weiter Melchior ermittelt, desto mehr Details aus der Vergangenheit kommen als Tageslicht. Und damit weitere Verdächtige und auch Motive. So fürchtet er bald auch um die Sicherheit seiner Frau Agnes. Denn auch sie scheint ein Last mit sich herum zutragen, welche selbst die Beziehung zu gefährden scheint. 

Da Beat aber nicht nur Melchiors ehemaliger Chef, sondern zugleich auch guter Freund ist, plant er zusammen mit seiner Frau Valerie diesen ein wenig in das Leben zurück zu holen und er schickt ihm seine bisherigen Erkenntnisse, natürlich ohne Beat unter Druck setzen zu wollen. Lediglich einen Blick von außen erhofft er sich um so mit den Ermittlungen weiter zu kommen. Und tatsächlich kommt er auf die richtige Spur und so löst sich die Geschichte langsam aber sicher in ihre Bestandteile auf und die ganze Dramatik kommt zum Vorschein. 

Auch wenn man als Leser bereits Vermutungen hatte was zumindest das Motiv der ganzen Angelegenheit sein könnte - so ist die Auflösung doch ein wenig überraschend.

Die handelnden Personen sind allesamt oberflächlich ohne viel Detail beschrieben, und dies ist auch völlig ausreichend. Die Handlungen sind stimmig und man fühlt sich zeitweise als Zuschauer in der beschaulichen Wohnstube. 

Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi, der natürlich viele Zufälle was die zeitlichen Abläufe angeht beinhaltet, aber dies nimmt wohl keiner wirklich übel. Ich jedenfalls würde das Buch für einen lauschigen Sommertag auf dem Balkon weiterempfehlen und gebe 3,5 von 5 Punkten. 

(Gmeiner Verlag; 2017; 245 Seiten)

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