Sonntag, 11. Juni 2017

Die toten Bücher - Michael Kurfer

Michael Kurfer - Die toten Bücher 

Inhalt: 
Der Münchner Italiener Andrea interessiert sich nur für Bier und Bücher, die er in seinem gleichnamigen Laden verkauft. Als dort eingebrochen wird, muss er sich wider Willen auf die Suche nach zwei geheimnisvollen Büchern begeben. Mit Hilfe der durchtriebenen Melitta und des Verschwörungsfreaks Martin sowie dank des Wissens eines rätselhaften Eremiten aus dem Englischen Garten kommt Andrea den dunklen Machenschaften einer internationalen Verlagskette in die Quere und begibt sich dabei auf sehr dünnes Eis …

Meine Meinung: 
Bücher-Wühlkisten sind einfach etwas tolles. Oftmals finde ich dort richtige Schätze, welche ich im Normalfall wohl niemals angesehen hätte. So ging es mir auch mit diesem Buch hier. Kostepunkt 1 Euro - was kann man da schon falsch machen, selbst wenn es einem nicht gefällt. 

Also stürzte ich mich in die Münchner Welt von Bier und Büchern. Absolut authentische Charaktere - so wie man sie sich in München eben vorstellt. Ein wenig verstoffelt, mit kaum verständlichem Dialekt aber eben doch liebenswürdig. 
Andrea schließt man sofort ins Herz und fühlt und leidet mit ihm. Nicht nur, dass in seinen Laden eingebrochen wird (wo es nun wahrlich nicht viel zu holen gibt, eigentlich) - auch seine Gefühle spielen ein wenig verrückt und er muss beides zeitgleich irgendwie gelöst und unter einen Hut bekommen. Zum Glück aber hat er gute Freunde, die ohne große Fragen hinter ihm stehen und helfen. 

Zusammen kommen sie dem Geheimnis auf die Spur, müssen abwägen wer gut und wer böse ist. Und vor allem müssen sie schnell sein und sich beeilen. Natürlich ist die ganze Story weit hergeholt und fernab der Realität (wobei, so abwegig sind manche Dinge der damaligen Zeit wohl nicht mal). Aber genau deswegen lieben wir doch alle Bücher. Um abtauchen zu können in eine andere Welt, dem Alltag entfliehen und selbst das Rätsel lösen zu wollen. 

Es ist ein Katz- und Maus Spiel, Gut gegen Böse. Man folgt den Freunden auf ihrer Suche nach dem "Schatz" von Bayern bis nach Hessen und wieder zurück. Ich versuche mir ja Bücher immer auch als Film vorzustellen. Das klappt hier bei den "toten Büchern" hervorragend. Auch das Ende überzeugt und passt vollkommen stimmig zum Rest der Handlung. 

Ich bin froh, dieses Exemplar gefunden zu haben. Es liest sich flüssig und es ist eine wunderbare Sommerlektüre für die Mittagspause. Ich kann das Buch wirklich empfehlen - sage aber auch, dass es wirklich ein Roman ist und eher kein Krimi. Dennoch ist es spannend und unterhaltsam. 

Ich vergebe 5 von 5 Punkten. 

(Universo; 380 Seiten; 2014)

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