Samstag, 14. Oktober 2017

Immerschuld - Roman Klementovic

Roman Klementovic - Immerschuld

Inhalt: 
Sie fanden ihn am Waldrand in der Nähe des Dorfes. Die brütende Hochsommerhitze der letzten Tage hatte ihm schwer zugesetzt. Der Fäulnisgeruch war kaum zu ertragen. Hektisches Fliegensummen, überall Parasiten und Blut. Es sah so aus, als wäre er mit einem Messer massakriert worden, vielleicht auch mit einer Axt. Doch es war etwas anderes, das ihre volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Etwas, das ihnen noch viel mehr Angst machte …

Meine Meinung: 
Vorab Danke ich dem Gmeiner Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplares. 

Das Buch startet direkt dramatisch, rasant und dem Leser wird direkt klar, dass er hier keinen seichten Roman in Händen hält. 
Quelle: Gmeiner Verlag


Patrick ist ein ehemaliger Polizist, der nach einem schweren Schicksalsschlag und der vermeintlichen Lösung eines Falles seinen Dienst quittierte und seitdem mit sich selbst nicht mehr klar kommt und mit keiner Menschenseele mehr zu tun haben möchte und zurück in sein beschauliches Heimatdorf kehrt. 

Dort leben noch seine Großeltern, die sich rührend um seine Cousine Julia kümmern bis diese eines Tages spurlos verschwindet. Der Opa sitzt im Rollstuhl und die Oma versucht alles unter einen Hut zu bekommen. Das etwas schlimmes passiert sein muss wird klar, als man den Hund von Julia grausam verstümmelt findet. Sofort wird er an den alten Fall erinnert. Da seit dieser Zeit einiges im Argen zu liegen scheint ermittelt er auf eigene Faust und bringt sich damit selbst in allerhöchste Gefahr und in die Schusslinie der Polizei. Seine immer größer werdende Verzweiflung ist spürbar, auch wenn man immer laut schreien möchte, dass er sich doch einfach Hilfe holen soll! 
Besonders ergreifend, dass Patrick nicht nur mit dem Verschwinden von Julia kämpft, sondern auch noch damit das er nie wirklich von seinem Großvater akzeptiert zu werden schien. 

Die Bewohner runden das stimmige Bild eines in seiner Tradition zurückhängendes Dorfes ab und so jeder scheint sein persönliches Päckchen mit sich herum zu tragen und niemand scheint irgendwem auch nur irgendwas zu gönnen. 

Roman Klementovic schafft es die Spannung perfekt aufzubauen auch weil man minutiös die die Suche nach Julia mitbekommt. Besonders fies sind die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels. Unmöglich, das Buch also nur für ein paar Seiten in die Hand nehmen zu wollen. 
Das ganze spitzt sich zu bis zur letzten Seite, Zeit zum durchatmen bleibt kaum. Und ich als Leser tappte doch sehr lange Zeit im dunkeln und fieberte mit Patrick mit hinter die Geheimnisse zu kommen. 

Das Buch ist in gewisser Weise eine Fortsetzung von "Immerstill" - kann aber auch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden da man perfekt in die Geschichte hinein geführt wird.

Es ist ein rasanter Krimi/Thriller der von der ersten bis zur letzten Seite den Leser in seinen Bann zieht. Absolut gelungen und Grundendorf ist wieder einmal hervorragend als fiktiver Schauplatz gewählt. 

Von mir gibt es die volle Punktzahl, 5 von 5. Roman Klementovic gehört definitiv zu einem meiner Lieblingsautoren und ich freue mich schon auf ein weiteres Buch von ihm. 

(Gmeiner Verlag; 2017; 347 Seiten)


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