Sonntag, 23. August 2015

Verspielt - Roman Klementovic

 Roman Klementovic - Verspielt

Und auch hier wieder ein herzlicher Dank an den Gmeiner Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplares. Ich finde es wirklich wunderbar, dass man auf diesem Wege in den Genuss kommt Bücher kennen zu lernen die man ansonsten womöglich niemals in irgend einem Buchhandel gefunden hätte.

Inhalt:
DER COUNTDOWN LÄUFT  Zwei Frauen verschwinden spurlos. Einziger Anhaltspunkt für die Angehörigen: ein Brief mit der Anleitung zu einem perfiden Spiel. Nur wenn sie die Regeln befolgen und innerhalb von drei Tagen herausfinden, warum die Frauen entführt wurden, können sie ihnen das Leben retten. Ermittlungen in einem anderen Fall führen Bezirksinspektor Mück zu den dramatischen Ereignissen rund um die Entführungen. Er deckt unglaubliche Zusammenhänge auf. Es beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.

Meine Meinung: 
Das Buch beginnt am 27. November in Wien - ein Inspektor kauft sich einen Kaffee vor seiner Arbeit.  
Danach ein Sprung, es ist 3 Tage später, der 1. Dezember und eine Frau (wie wir später erfahren Maria) findet sich entführt in einem dunklen Raum wieder und wir lernen direkt die Brutalität des Buches kennen. Nach und nach lernen wir alle Protagonisten kennen. Das wären zum einen Maria und Christine (die beiden entführten Frauen), Martin, Klaus und Inspektor Glück. Und unseren bis fast zum Schluss hin unbekannten Täter. 
Zwischen all den Personen, bis auf Christine, springen die einzelnen Kapitel und Absätze hin und her. Man hat aber niemals Probleme zu folgen und wusste immer wessen Geschichte gerade erzählt wird. 

Wir lernen so also immer mehr den Hintergrund der bestialischen Tat kennen und die tragischen privaten Nebenschauplätze mit denen vor allem Klaus und Martin (die beiden "Mitspieler" des Täters) zu kämpfen haben. Auf der einen Seite verkorkster Autoladen, Schulden und Probleme mit dem Drogenboss Al und auf der anderen Seite der erfolgreiche Teilhaber einer Kanzlei der bei all dem Stress lediglich einen Abend der Woche seiner Frau widmen kann. 


Besonders gefesselt haben die Abschnitte die Maria gewidmet waren. Ihre Verzweiflung, die Schmerzen - und das wissen auf ihren Mann Martin angewiesen zu sein.  Denn beide Männer müssen  jeweils herausfinden warum die Frauen entführt worden sind. Sie wissen jedoch nichts voneinander, dürfen logischerweise keine Polizei einschalten oder sonst jemandem von dem ganzen Spiel erzählen. 

Es geht rasant von Tag zu Tag, man spürt die totale Verzweiflung. Martin, der alles daran setzt seine Frau zu finden. Und Klaus, der sich gar nicht richtig konzentrieren kann weil er nebenbei noch große Probleme mit dem Drogenboss Al hat. 

Aber natürlich hat auch Inspektor Mück sein Säckchen zu tragen und leidet unter seiner Strafversetzung bei der Polizei. Man erfährt auch, dass es in seiner Familie ein großes Unglück gegeben haben muss - was genau aber vorgefallen ist bleibt im dunkeln. 

Alle Dialoge wunderbar im Wiener Dialekt geschrieben, ich musste trotz der Dramatik und Spannung immer wieder schmunzeln - hervorragend diese kleinen eingebauten Auflockerungen. 
Auch ansonsten lies sich das Buch sehr fix lesen. Einfach und verständlich und eine wahnsinnig interessante Geschichte um die sich alles aufbaut! 

Und auch wenn man im letzten Drittel erahnt oder sogar weiß wer der Täter ist, habe ich diese Auflösung so nicht erwartet.

Ein klasse Debüt-Roman von Roman Klementovic den ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Volle 5 Sterne! 

(Gmeiner Verlag, 2015, 312 Seiten

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