Mittwoch, 28. Dezember 2016

Stiefkind - S. K. Tremayne

S. K. Tremayne - Stiefkind

Inhalt (Klappentext): 
Ein traumhaftes Leben malt Rachel sich aus, als Sie mit Ihrem neuen Mann und dessen Sohn in deren Herrenhaus in Cornwall zieht. Doch der 9-jährige Jamie ist nicht wie andere Kinder: Er scheint zu sehen, was die nahe Zukunft bringt ... und das ist Rachels Tod.  

Meine Meinung: 
Dieses Buch durfte ich mir bei vorablesen.de heraussuchen, da ich dort meine Rezensionpunkte voll hatte. Das Buch bzw. die Story faszinierten mich von Beginn an. Das ist ähnlich wie in Filmen: Sobald Kinder unnatürliche Dinge sehen und tun muss ich einfach mehr davon erfahren. 
So ist es auch mit diesem Buch. 

Wir lernen Rachel kennen, die sich gut in die Familie von David und seinem Sohn Jamie einheiratet und so aus ihrem tristen Leben in London entflieht. Doch David hat beruflich unheimlich viel zu tun und ist nur am Wochenende zu Hause. So fühlt sich Rachel mehr und mehr vom riesigen Anwesen erdrückt und tut sich schwer an Jamie so wirklich heranzukommen. Es ist aber auch kein Wunder, denn schließlich hat dieser erst vor einiger Zeit seine Mutter auf tragische Weise verloren.

Leider dauert es ziemlich lange bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Die ersten 50 Seiten drehen sich lediglich darum wie scharf David und Rachel aufeinander sind, wie oft sie es gerne wo treiben würden und wie besessen sie quasi voneinander sind. Jamie, um den es ja schließlich geht, taucht gar nicht auf. 

Als Leser lernt man auch auch Hausmädchen Cassie sowie die Mutter von David kennen. Alle haben den tragischen Tod von Nina - der Mutter von Jamie - im Herzen und tragen die Trauer mit sich herum. 

Je weiter das Buch voran schreitet desto tiefer steigt man hinter die Psyche der einzelnen Protagonisten, die vom Auto hervorragend charakterisiert sind. Nur so gelingt es auch, dass man immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt wird und glaubt die Lösung der ganzen Tragödie zu kennen. Der Autor lässt uns immer wieder wechselnd aus der Sicht von Rachel und David einen Blick auf das Geschehen blicken. Schlägt man sich anfangs noch klar auf eine Seite, so verändert sich diese Einstellung jedoch je mehr dunkle Geheimnisse ans Tageslicht zu kommen scheinen. 

Alles ist ein wenig überdreht, zu konstruiert - doch ich mag es mir nicht anmaßen darüber zu urteilen wie realistisch so etwas ist. Zumal es mir bei einem Mystery-Thriller beileibe nicht um Realität geht. 
Das Ende enttäuschte mich allerdings ein klein wenig. Erinnert ich ein wenig an diese typischen Mystery-Thriller die man im Kino sehen kann; und auch dieses Buch ließe sich in meinen Augen recht gut verfilmen. 

Alles in allem aber hat mich vor allem das Buch ab der Mitte so richtig gefesselt und in den Bann gezogen. Das reicht aber natürlich nicht um eine volle Punktzahl zu vergeben.

Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Punkten - Abzug wegen der langwierigen Anfangsphase und dem Ende. 


Stiefkind: Psychothriller (Knaur TB; 400 Seiten; Dezember 2016)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen